Auf dieser Seite findest du vor allem die praktischen Überlegungen, die ich mir in Bezug auf meine hochsensiblen Schüler gemacht habe. Die Theorie, die für mich relevant ist, findest du in meinen Blog-Artikeln. Ich benutze hier die Möglichkeit, allen meinen Schülern zu danken und ein bisschen vom Schulalltag einer hochsensiblen Lehrerin zu erzählen. Viel Vergnügen!
Aus der Schule geplaudert
Einige meiner ca. 300 ehemaligen Schüler würden heute als AD(H)S-Kinder bezeichnet werden. Auf dieser Seite findest du Episoden und Geschichten über den Schulalltag, so, wie ich ihn oft erlebt habe. Vielleicht werden sich die einen oder anderen in diesen Geschichten wiedererkennen, auch wenn ich die Namen abgeändert und die Handlungen nur aus der Erinnerung aufgeschrieben habe. Mein grosser Dank geht an euch Ehemaligen, die ihr heute zum Teil auch schon Eltern oder gar Grosseltern seid.
Ich habe mich als Lehrerin wohl gefühlt. Ich habe meine Berufung leben dürfen in meinem wunderbaren kreativen Beruf. Das ist etwas, das für mich nicht selbstverständlich ist und wofür ich sehr sehr dankbar bin. Die Verschiedenartigkeit von euch hat meinen Berufsalltag lebendig gemacht.
Ich habe mich immer wieder gefragt, warum mir die "schwierigen" Schüler so am Herzen liegen. Heute weiss ich es. Ich bin selber "schwierig" und hochsensibel und die meisten von den "schwierigen" Schülern sind es auch. Ich hätte euch als POS oder später als AD(H)S-Kinder melden sollen, doch alles in mir hat sich dagegen gewehrt. Lieber habe ich einen "Rüffel" riskiert.
In den 90er Jahren hat Elaine Aron in Amerika das Wort Hochsensibilität so geprägt, dass die Fachwelt anfing, hellhörig zu werden. Heute kennt man diesen Begriff, doch in unserer Gesellschaft ist dies halt leider immer noch ein Tabu-Thema. Oft wird “hochsensibel und AD(H)S” als Entschuldigung gebraucht für fehlende Disziplin und Anstand, chaotische Kreativität oder fehlende Struktur im Leben.
Ich bin der Meinung, dass Hochsensibilität das grösste Geschenk ist, das wir vom Leben überhaupt bekommen können. Allerdings will sie gepflegt und als Besonderheit anerkannt sein. Ich schaute es als meine Aufgabe als Lehrerin an, dies den Kindern zu zeigen. Ich bestärkte sie in ihren Besonderheiten, zeigte ihnen aber auch Wege, wie sie sich das Leben leichter gestalten konnten. Viele Fähigkeiten der hochsensiblen Menschen sind heute noch nicht als gesellschaftskonform anerkannt. Viele Kinder erhalten Medikamente, die ihnen nicht gut bekommen. Dies geschieht nur, weil diese Kinder die Welt anders wahrnehmen als die meisten von uns. Sie verhalten sich daher auch anders, als wir es erwarten. Die Wirtschaft hat kein Interesse daran, einen gut laufenden Ertragszweig zu Gunsten unserer jüngsten Mitglieder der Gesellschaft aufzugeben. AD(H)S-Kinder sind traumatisierte Hochsensible. Das hat nichts mit Krankheit zu tun.
Ich hatte ein Thema, das in jedem Klassenzug in irgend einer Form zum Einsatz kam: Steine. Weisst du noch, wie wir auf der Schulreise in den ausgetrockneten Flüssen herum gestolpert sind? Wie ihr mich gestoppt habt, ein neues Thema aufzugreifen, weil ihr noch mehr über Edelsteine wissen wolltet? Mir kommen so viele schöne Erinnerungen hoch. Ich danke euch für all die vielen schönen Erlebnisse.
Heute schleife ich Flusssteine zu Dankbarkeits-Steinen, Heilsteine werden von mir auch geschliffen und zu Schmuck verarbeitet. Heilsteine können uns ähnlich wie die Pflanzen mit ihrer Kraft in den verschiedensten Lebenssituationen helfen, so dass wir nicht mehr so stark von chemischen Heilmitteln abhängig sind.
Ich setze mich als Expertin für AD(H)S-Kinder ein, damit diese Kinder anders wahrgenommen werden.
Manchmal begegne ich euch Ehemaligen auf Facebook. Wenn ich dann sehe, was aus euch alles geworden ist, bin ich stolz und dankbar, dass ich mithelfen und euch auf einem Teil des Weges begleiten durfte.
Ich danke allen meinen ca. 300 ehemaligen Schülern von Herzen, dass ihr auch mich auf meinem Weg ein Stück begleitet habt.
Heute sitze ich hier in meinem Paradies und es kommen mir immer mehr Geschichten in den Sinn. Diese Geschichten bereichern mein Leben und je älter ich werde, desto besser verstehe ich die Situationen. Wir brauchen diese Kinder. Unsere "neue" Welt braucht sie. Sie verfügen über so grosse Gaben wie Kreativität, Offenheit, Unbestechlichkeit, Ehrlichkeit, helle Sinne. Ja, sie sind auch kompliziert, nerven uns, lassen uns die Haare raufen. Manchmal wusste auch ich nicht, was ich machen sollte. Und doch: Sie sind der Motor, bringen Lebendigkeit und fordern auch uns LehrerInnen zu Höchstleistungen heraus.
Episoden aus der Schule geplaudert
In diesen Geschichten zeigen sich Situationen, wie vielfältig sich die Hochsensibilität bei Kindern zeigen kann. Im Anschluss an die Geschichte zeige ich dir meine pädagogischen Überlegungen dazu.
Um die Geschichte lesen zu können, klickst du einfach auf den Titel. Viel Vergnügen!